DIREKTOREN-VILLA
Die "Direktorenvilla" wurde von Jakob Philipp Dietl im Jahr 1898 im Zuge des Neubaus der Brauerei als Wohnhaus für sich und seine Familie erbaut. Die Baugenehmigung enthielt die Auflage einer Abortgrube, was bedeutet, dass Dietl wohl schon damals ein WC im Haus hatte, eine damals sehr fortschrittliche Einrichtung. Die Grube wurde im Zuge des Baus einer Abwasserentsorgung dann im Jahr 1924 verboten.
Die Brauerei "Dietl" spielte lange eine große Rolle in Straubing. Georg Loichinger hatte sie im Jahr 1779 erworben und produzierte im Jahr 1849/50 immerhin 3.574 hl Bier. Im Jahr 1864 erhielt die Dietl-Brauerei die erste Dampfmaschine in Straubing und eine eigene Elektrizitätsversorgung und erwies sich so als sehr fortschrittliches, innovatives Unternehmen.
Vor dem 2. Weltkrieg erreichte der Ausstoß 25.000 hl Bier im Jahr, was später nie wieder erreicht wurde.
Die Brauerei wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an die Brauerei Arco in Moos verkauft, welche die Produktion in Straubing einstellte.
Das Brauereigebäude ist im Zuge einer Entwicklung der Immobilie um 201/15 renoviert worden und stellt ein schönes Beispiel für einen Industriebau der vorletzten Jahrhundertwende dar.