LUDWIGSPLARTZ 16
In diesem Haus war, wie in vielen Häusern am Stadtplatz, ab dem 16. Jahrhundert eine Brauerei ansässig. Im 17. Jahrhundert ist als Eigentümer ein gewisser „Pendenrieder“ verzeichnet, der wohl ein notorischer Unruhestifter war. So war er wiederholt in Schlägereien verwickelt und wurde von der Stadt bestraft, weil er sein Bier, ohne die vorgeschriebene Bierbeschau vornehmen zu lassen, verkaufte. Diese Bierbeschau war für jeden Sud vorgeschrieben, um sicher zu stellen, dass das Bier den Regeln des bereits damals schon gültigen Reinheitsgebotes entsprach und verkehrsfähig, d.h. nicht verdorben war.
Um 1862 erwirbt der protestantische Kaufmann Philipp Mühleisen das Anwesen, läßt einen Laden mit Schaufenstern einbauen und gibt dem Haus eine Neugotische Fassade mit prächtigen Verzierungen.
Seit der von den Landesherren angeordneten Vertreibung aller Protestanten aus der Stadt ist Philipp Mühleisen erst der zweite Protestant, der in Straubing im Zuge der Liberalisierung des Zusammenlebens der Konfessionen in Bayern das Stadtrecht erhält.