ROSENAPOTHEKE
Das Eckhaus am unteren Ludwigsplatz ist in drei Geschossen aufgeführt und weist, wie viele Häuser am Stadplatz, die typischen Brandmauern mit Treppengiebeln auf. Die wunderschöne Rokokofassade stammt von Matthias Obermayer.
Obermayer war ein Bauernsohn aus dem Gäuboden, der aufgrund seiner großen Begabung vielbeachtete Werke hinterließ. Bemerkenswert sind vor allem seine Kreationen für die Kirche in Windberg.
Das Haus wird zum Ende des 16. Jhdt. erstmals in den Akten der Stadt erwähnt und ist lange im Besitz von Städtischen Beamten wie „Grenzaufschlags- einnehmer“ oder „Stadtaufschlagsgegenschreiber“. Diese Beamten waren dafür zuständig, von den Händlern, die in die Stadt kamen, um ihre Waren auf dem Markt zu verkaufen, die städtischen Zölle und Abgaben (Grenzaufschläge, die Aufschläge, die beim Überschreiten der Stadtgrenze fällig wurden) zu erheben, bzw. dies zu kontrollieren (wie die „Gegenschreiber“).
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beherbergte das Haus die noch heute im kollektiven Gedächtnis präsente „Rosenapotheke“, heute findet sich hier eine Agentur für Telekommunikationsdienstleistungen, zu neudeutsch „Handyshop“.